
Rechtfertigen als Kommunikationskiller –Warum Erklärungen oft mehr zerstören als klären
Einleitung „Ich wollte doch nur erklären, warum ich so reagiert habe!“ – Ein Satz, der in zwischenmenschlichen Beziehungen häufig fällt, besonders in Konfliktsituationen. Rechtfertigungen scheinen auf den ersten Blick harmlos. Sie klingen wie ein Versuch, Missverständnisse aufzuklären oder dem anderen die eigene Perspektive näherzubringen. Doch genau darin liegt ihr Trugschluss: Was als Erklärung gemeint ist, wird vom Gegenüber oft als Abwehr, Schuldumkehr oder emotionale Distanzierung erlebt. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick darauf, was hinter dem Rechtfertigungsreflex steckt, wie er die Kommunikation sabotiert – und wie wir ihn durch achtsame, verbindende Sprache ersetzen können. Was ist eine Rechtfertigung überhaupt? Rechtfertigungen sind Kommunikationsversuche, bei denen es darum geht, das eigene Verhalten oder eine Entscheidung nachträglich zu erklären, zu verteidigen oder in ein günstigeres Licht zu rücken. In Beziehungen tritt dies besonders häufig auf, wenn ein Partner sich verletzt, übergangen oder unverstanden fühlt und der andere darauf reagiert – nicht
